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Ein paar Fragen an… DJ FREUND

DJ FREUND ist Electroamore-Gründungsmitglied. In diesem von ihm mit ihm selbst geführten Interview lässt DJ FREUND zwar die ein oder andere Frage offen, ist sich dafür aber für keine Antwort zu schade.

Wieso, weshalb, warum bist du DJ?

DJ FREUND: Irgendwann holten DJ FM und ich die alten Platten raus und spielten einfach mal so bei einem “Open Desks”. Das hat extrem viel Spaß gemacht und uns und die paar zufällig Anwesenden gut gekickt. Wir stiegen dann direkt voll ein, kauften neue Vinyl-Platten und Technik, also Plattenspieler, Mischer und so.

Wo kamen denn die Platten her, die da schon rumstanden?

DJ FREUND: Na ja. Letztlich bin ich ja schon ewig dabei. Ich habe ja das “große, neue Technoding” jahrelang redaktionell begleitet. (mehr dazu hier). Und klar hab ich die ersten großen Raves mitgemacht und eben die Berliner Loveparades.

DJ FREUND interviewt die Ravepop-Legende MarkOh

Über die Jahre habe ich viele Platten angesammelt, aber nie wirklich aufgelegt. Nur privat und nie besonders gut. Da war auch keinerlei Anspruch da, DJ zu sein oder zu werden. Ich hatte mir damals nur einen MK2 gekauft (ha!) und mich dann totaaaaal gewundert, dass das Auflegen mit pitchbarem CD Player und Plattenspieler so schwer ist. 

Ich hatte übrigens den selben Mischer von Numark, der auch bei DJ baalsky im Keller verstaubt. Dieser Mixer war ja damals quasi Non-Professional-Standard in der Szene. Hat mich trotzdem nicht weitergebracht. (lacht)

Whats your sound?

DJ FREUND: Alles vom Vorspiel bis zum Höhepunkt: Deep House und Melodic Techno. Tanzbarer Trance und minimale Sounds von Techno und Acid, sind natürlich mit dabei. Mal punktuell eingestreut, mal dominierend.

Ich spiele meistens zwischen 120 und 130 BPM, ungefähr halt. Es gab ja im Laufe der Jahrzehnte immer wieder die Tendenz, den Trend, dass sehr sehr schnell gespielt wird, was nie mein Ding war. 130 BPM ist ja auch keineswegs langsam.

Es geht ja immer um die Wucht des Sounds. Da spielt die Geschwindigkeit weder primär noch sekundär eine Rolle. Wichtig ist, dass sich der Sound in Gehirnwindungen und Beine schraubt – das ist geil, es geht ausschließlich darum!

DJ FREUNDS unkaputtbarer MK2 mit standesgemäßer Slipmat

Klingt nach dem Sound der 0-er Jahre

DJ FREUND: Nein, überhaupt nicht, und so minimal spiel ich schon mal gar nicht. Ich hab an sich auch immer mächtige Melodien mit dabei. Wichtig ist eine gewisse Lebendigkeit in der Musik, jeder Song sollte was Besonderes haben.

Es gibt viel zu viel technisch schlau produziertes, das immer gleich klingt. Da hab ich keinen Bock drauf. So was wollen wir auch bei Electroamore nicht. Das gilt für die Residents wie die Guests gleichermaßen: Person und Sound müssen real, authentisch sein. Kein Klon von irgendwas.

Elektronische Musik hat soviel Energie und Emotionen. Ich liebe es, mich in den Club voll reinfallen zu lassen. In den Beat. Die Musik. Da wird mir nie langweilig.

DJ FREUND, vielen Dank für das Interview!