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Irre! 75 Prozent aller Electroclubbesitzer leiden am Melodic & Peak-Time-Syndrom!

Irre! 75 % aller Electroclubbesitzer leiden am Melodic & Peak-Time-Techno-Syndrom. Klingt nach einem medizinischen Notfall? Ist es auch – für die elektronische Musik.

Von Holger, Werkstudent im Electroamore Headquarter

Du kommst in den Club. Es ist 01:23 Uhr. Der DJ schaut konzentriert auf die Wellenformen seines USB-Sticks. Die Bassline ist… nett. Der Break… emotional. Der Drop… kommt exakt 4 Takte später.

Alles passt. Zu gut. Zu vorhersehbar. Zu melodisch. Willkommen in der Peak-Time-Techno-Universalkonserve. Es ist wie ein endloser Sonntag im Techno-IKEA.

Aber warum? Ganz einfach: Die Clubbesitzer haben sich infiziert. Nicht mit einem Virus, sondern mit einer ästhetischen Komfortzone namens: „Mach mal schön melodisch – aber bitte nicht zu schnell. Und nicht zu hart. Und nicht zu weird. Nichts, was aneckt.“ Klingt wie Booking-Tinder für DJs: Swipe nach rechts, wenn du keine Ecken hast.

Statt sich mit frischen Sounds zu infizieren, greifen sie zum Fieberthermometer des Massengeschmacks. BPM über 134? Fieber. Acid? Ausschlag. Breakbeats? Krankenhaus.

Die Folge: DJ-Sets, die klingen wie ein Monolog in Dauerschleife. Jeder Track ein Déjà-vu. Man weiß schon beim dritten Takt, dass gleich irgendwo ein trauriger Synth seufzen wird. Innovation? Fehlanzeige. Stattdessen Peak-Time-Playlists, die so glatt sind, dass selbst der Algorithmus neidisch wird.

Und wehe ein DJ wagt es, etwas zu spielen, das nicht klingt wie Afterlife auf Einschlafmodus. Dann gibt’s Ärger mit dem Clubchef, der sich selbst für einen Kurator der Nacht hält – aber heimlich nur Angst vor Stornos an der Bar hat.

Natürlich gibt es Ausnahmen. Clubs, die mutig buchen. DJs, die sich trauen. Gäste, die risikoreich tanzen. Das sind dann die übrigen 25 %.

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